Päpstliches Litauisches Kollegium St. Kazimir - Villa Lituania
Am Ende des zweiten Weltkrieges im Jahre 1944 wurde Litauen zum zweiten Mal von den Sowjettruppen besetzt. In der Folge dieser Besetzung kam es gewaltsamen Übergriffen, Verhaftungen und Vertreibungen von Bischöfen, Priestern und Gläubigen der katholischen Kirche in Litauen. Um den katholischen Glauben in Litauen zu bewahren, schickten die Bischöfe eine Gruppe von Klerikern in das Priesterseminar von Eichstätt, damit sie dort ihre Studien beendeten.
Angesichts der Nachkriegssituation in Litauen veranlasste der Hl. Stuhl und die litauischen Bischöfe nach einem Jahr, dass zwainzig litauische Seminaristen nach Rom gingen, um, dort ein litauisches Kolleg zu gründen, in dem sie sich auf das Priestertum ohne Angst vor staatlichen Übergriffen vorbereiten konnten. In der ersten Zeit wohnten die litauischen Priester in Rom im südamerikanischen Kolleg und studierten an der päpstlichen Universität Gregoriana. Schon kurz danach versuchte man Mittel und auch einen Platz in Rom zu bekommen für den Aufbau eines eigenen Kollegs. Die Planungen kamen zunächst nicht recht vom Fleck, als ein litauischer Priester, Msgr. Briska, aus den U.S. A. kam und im Herbst des Jahres 1946 ein Gebäude in der Via Casalmonferrato kaufte, das heutige litauische Kolleg.
Einige Jahare später kamen aus Deutschland die Schwestern von der Hl. Katharina, um in diesem Kolleg mitzuarbeiten. In der Geschichte unseres Kollegs gibt es zwei Etappen:
- Die erste geht von der Gründung 1946 bis zum fahr 1991. In dieser Zeit studierten im litauischen Kolleg nur Exillitauer aus der ganzen Welt.
- Die zweite gebt von 1991, dem Jahr der litauischen Unabhängigkeit, bis heute. Auf Wunsch des hl. Vaters und von Msgr. Al. Bartkus kamen endlich nach füungzig Jahren Sowjetdiktatur zwanzig lituaische Priesteramtskandidaten und einege Priester in das römische Kolleg.
Das Haus füllte sich schnell mit neuen Studenten und in dieser Zeit kamen aus Litauen auch die Schwestern von der Hl. Familie, die sich um die Hauswirtschaft kümmern solten, die Schwestern, die noch heute bei uns sind.
Als die erste Gruppe von Seminaristen, die von den litauischen Bischöfen nach Rom geschickt worden war, ihre Studien beendet hatte, wurde vom Hl. Stuhl entschieden, dass nur noch Priester, die von ihren Bischöfen dazu ausgesucht worden waren, eine Studienabschluss, das Lizentiat oder die Promotion , in Rom erwerben sollten. Von 1945 an bis heute gingen aus dem litauischen Kolleg hundertfünfzig Priester hervor, darunter ein Kardinal (der Erzbischof von Vilnius A. J. Bačkis) und vier Bischöfe (Erzbischof J. Bulaitis, und die Bischöfe R. Krikščiūnas, R. Norvila, J. Ivanauskas). Alle Studenten, die hier ihr Studium beendet haben, sind in ihre Heimat zurückgekehrt, überzeugt von der Wichtigkeit ihrer Mission, das religiöse Leben in Litauen, das lange Zeit unterdrückt war, neu zu gestalten.
Nach ihren akademischen Abschlüssen in Rom werden die jungen Priester in Litauen in den bischöflichen Verwaltungen oder bei den kirchlichen Gerichten eingesetzt. Sie leiten kirchliche Seminare oder sorgen als Professoren an den litauischen Universitäten für den Priesternachwuchs im eigenen Land. Die Priester aus dem litauischen Kolleg in Rom sind darauf vorbereitet in allen möglichen pastoralen und akademischen Arbeitsfeldern tätig zu werden.